Über uns
Das Bündnis Bunter Harz ist ein über- und außerparteilicher Zusammenschluss von Personen und Gruppierungen aus dem gesamten Harzkreis. Unser Ziel ist es, uns als Zivilgesellschaft selbstbewusst und deutlich gegen rechtsextreme Positionen und Akteure zu stellen. Rechtsextremismus ist dabei ein Oberbegriff für Einstellungen, die die Demokratie und die Gleichwertigkeit aller Menschen ablehnen. Widerstand gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtspopulismus, Sexismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Harzkreis muss sichtbarer, wirksamer und dauerhaft werden.
Rechtsextreme Strukturen sind schon seit der Wende im Harz verankert. So gab es immer wieder offen auftretende Neonazis, später kam die Identitäre Bewegung dazu, die sich teilweise aus den gleichen Personen rekrutierte. Diesen rechtsextremen Akteuren stellen sich schon lange einzelne lokale Bündnisse entgegen. Seit dem Erstarken der AfD und ihrem Einzug als zweitstärkste Kraft in den Landtag in Sachsen-Anhalt und danach in den Bundestag, hat sich die gesellschaftliche Lage allerdings verändert. Rechte Parolen sind wieder hoffähig und reichen bis in die Mitte der Gesellschaft. Als Resultat erfahren selbst rechtsextreme Gruppierungen, wie die völkischen Siedler*innen der Anastasia-Bewegung in Wienrode, offen Zustimmung in der Bevölkerung statt deutlicher Ablehnung.
Das Bündnis Bunter Harz möchte daher kreisweit die bereits vorhandenen Kräfte unterstützen, bündeln und ergänzen, um auch dort Widerstand zu leisten, wo keine, oder nicht ausreichende, Möglichkeiten vorhanden sind.
Das Bündnis versteht sich als Zusammenschluss für das Agieren und Reagieren gegen rechtsextreme Einstellungen, Gruppierungen und Parteien. Dabei sind wir dem Grundsatz der Gewaltfreiheit verpflichtet.
Unsere Aktionsformen sind vielfältig: Wir setzen uns intensiv mit den rechtsextremen und rechtspopulistischen Strukturen in der Region Harz auseinander, sodass wir Recherche, Information und Aufklärung, Protest und Widerstand leisten können. Entscheidend ist es dabei zu versuchen, die schweigende Mehrheit miteinzubeziehen und für die Wichtigkeit des Themas zu sensibilisieren.
Unser Selbstverständnis ist der Unantastbarkeit der Menschenwürde und den universellen Menschenrechten verpflichtet. Wir handeln über religiöse und kulturelle Unterschiede hinweg und wollen ein solidarisches Miteinander in der Region schaffen, welches sich in einer bunten Vielfalt des Zusammenlebens zeigt. Zu einem solidarischen Miteinander gehört auch, sich aktiv und selbstkritisch mit Alltagsrassismus in den eigenen Strukturen auseinanderzusetzen. Wir begreifen uns als ein lernendes Bündnis, das geprägt ist durch respektvollen und gleichberechtigten Umgang miteinander.
Wir schätzen Vielfalt als Bereicherung und treten dafür ein, dass sich jede*r im Harzkreis ohne Angst vor alltagsrassistischen und rechtsextremen Anfeindungen bewegen und zuhause fühlen kann.